Seit dem Beginn der Menschheit hat unsere Ernährung hauptsächlich aus tierischen Produkten bestanden. Gemüse, Früchte und Beeren standen in begrenztem Umfang und nur in bestimmten Jahreszeiten zur Verfügung. Erst vor rund 12.000 Jahren begannen wir, uns durch die Agrarkultur vorwiegend von Pflanzen zu ernähren. Unsere Körper sind daher nicht für den massenhaften Verzehr von Kohlenhydraten ausgelegt.
‣ Was die Ägypter Fett und Krank gemacht hat (englisch)
‣ Dr. Michal Eades über unsere prähistorische Ernährung
(englisch)
Für einige Prozesse braucht der Körper Glukose, diese kann er bei Bedarf
selber produzieren mithilfe der Gluconeogenese, welche beim Fasten oder bei einer Kohlenhydrat armen
Ernährung, auch Low Carb genannt
stattfindet. Dabei stellt der Körper die benötigte Glukose aus Glycerin, Proteinen oder Laktaten her.
Bei einer Ernährung reich an Kohlenhydraten werden zum größten Teil genau diese als Hauptenergiequelle benutzt.
Sobald man die Kohlenhydrate stark reduziert, wechselt der Körper in die Fettverbrennung als Hauptenergiequelle.
Dabei produziert die Leber Ketonkörper, das sind spezielle Moleküle aus Fettsäuren, sie dienen als Energieträger.
Das Gehirn, die Muskulatur und andere Gewebe können die Ketonkörper abbauen und Energie daraus gewinnen.
Eine kohlenhydratarme Ernährung wird darum auch Keto genannt.
‣ Kohlenhydrate und Zuckerstoffwechsel - Prof. Dr. med. Jörg
Spitz (deutsch)
Der Körper kann eine bestimmte Menge der gegessenen Kohlenhydrate in den Glykogenspeichern lagern, welche sich in den Muskeln und der Leber befinden. Da wir aber im Alltag viele Kohlenhydrate konsumieren und uns zu wenig bewegen, sind die Glykogenspeicher immer voll.
Ein hoher Konsum an Kohlenhydraten, vor allem bei vollen Glykogenspeichern, sowie ein regelmäßiger Zucker oder
Alkohol Konsum führen auf Dauer zu:
‣ Kohlenhydrate Teil 1/6 Erklärung (deutsch)
Eine Ernährung mit weniger Kohlenhydraten und das Vermeiden von Zucker kann einige dieser Krankheiten bessern und vorbeugen.
Obwohl ich viele Vorteile einer kohlenhydratarmen Ernährung erwähnt habe, möchte ich betonen, dass es nicht empfehlenswert ist, Kohlenhydrate vollständig aus der Ernährung zu streichen und dauerhaft eine 100% ketogene Ernährung beizubehalten. Wenn man bisher vorwiegend kohlenhydratreich gegessen hat, ist es sinnvoll, eine Low-Carb- oder ketogene Ernährung auszuprobieren, um den Stoffwechsel darauf zu trainieren, Fett sowie Kohlenhydrate als Energiequelle zu nutzen und metabolisch flexibel zu bleiben. Es ist wichtig, nicht von einem Extrem ins andere zu wechseln, sondern Kohlenhydrate allmählich reduzieren und später stückweise wieder in die Ernährung zu integrieren. In der ketogenen oder Low-Carb-Ernährung empfiehlt es sich auch gelegentlich Tage einzulegen, an denen man Kohlenhydrate in Form von Obst oder anderen Quellen in die Ernährung integrieren.
Kohlenhydrate sollten nicht vor dem Schlafengehen gegessen werden, der hohe Zuckergehalt beeinflusst den Schlaf
negativ.
An Sporttagen kann man mehr Kohlenhydrate essen, da sie beim Sport wieder verbrannt werden. Hier gilt aber auch,
nicht vor dem Schlafgehen!
Lebensmittel mit raffinierten Zucker ganz streichen.
Meine Empfehlung ist es bei einer normalen Ernährung maximal 150-200g Kohlenhydrate am Tag zu essen. Je niedriger, umso besser!
Bei einer ketogenen Ernährung sollte man einen Tag pro Woche einbauen, an dem man Kohlenhydrate isst
(100g reichen). Somit bleibt man metabolisch flexibel und kann Fett sowie Kohlenhydrate verbrennen.
Ich esse den größten Teil meiner Kohlenhydrate in der Früh und Mittags, damit sie bis zu Abend wieder verbrannt sind.
Ich empfehle ganz besonders den YouTube Kanal Low Carb
Down Under (englisch).
Hier stellen viele Ärzte und Wissenschaftler ihre Studien über eine kohlenhydratarme Ernährung vor.